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Weltgebetstag 2017

Was ist fair? Wo finden wir Gerechtigkeit?

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg stand im Mittelpunkt der diesjährigen Weltgebetstagsgottesdienste, die weltweit am ersten Freitag im März gefeiert werden.

„Was ist gerecht bei der Bezahlung jener Arbeiter? Wer verdient mehr?“ – dieser Frage nahmen sich die Frauen auf den Philippinen an, die in diesem Jahr die Gottesdienstordnung beigesteuert haben und damit auch vermehrt auf Probleme in ihrem Land hinweisen wollten - in den Texten konkret, vor allem aber auch symbolisch. Die Vorbereitungsteams weltweit füllen die Mittelteile zwischen der Liturgie mit eigener Gestaltung, so auch in Rödermark, wo sowohl in der Ober-Röder Nazariuskirche wie in der Urberacher Petruskirche kleine Spielszenen im Mittelpunkt standen. In Urberach stand das Lebensnotwendige, dargestellt im Reis, im Vordergrund – um ihn drehten sich bewegte Szenen im Altarraum, Reis gabs aber auch für alle Gottesdienstbesucher zum Mitnehmen: im Gedächtnis an die Frauen auf den Philippinen.

Anschließend luden beide Vorbereitungskreise in die Gemeindehäuser zum gemeinsamen Ausklang ein: hier warteten landestypische Spezialitäten wie etwa Pak Choi, eine leckere Hühnersuppe, oder die Linsensuppe Mungo Ginesa, auf die Gottesdienstbesucher. Reissalate in verschiedenen Variationen, leckere herzhafte Rollen und Fladen, danach riesige Schüsseln bunter Obstsalate oder Kuchen nach philippinischem Rezept. Gehalten in den philippinischen Nationalfarben und geschmückt mit den Bildern der Gebetsordnung, bestachen die Gottesdienste in diesem Jahr beide durch bewusste Schlichtheit der Gestaltung und Vertiefung der Aussagen.

Dass in den letzten Jahren die Besucherzahlen bei den Weltgebetstagsgottesdiensten kleiner werden, ist traurig, da es eine der ganz wenigen Möglichkeiten ist, sich wirklich zeitgleich mit Menschen rund um den Erdball im Gebet verbunden zu wissen und viel Wissenswertes aus den jeweiligen Ländern zu erfahren. Vielleicht ist gerade dieser Ansatz, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch so reizvoll war – etwa mit Dia-Reihen und Informationen zu Land und Leuten den eigenen Horizont zu erweitern - , heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Wer sich informieren möchte, kann dies mit einem Klick zuhause selbst tun. Doch die Gemeinschaft während der Feier wie auch gerade nach den Gottesdiensten bleibt reizvoll; vielleicht müssen das die Vorbereitungsteams einmal neu in den Mittelpunkt rücken. Das biete sich schon im kommenden Jahr an, wenn am 2. März 2018 Frauen aus Surinam die Schönheit göttlicher Schöpfung in den Mittelpunkt stellen.

Christine Ziesecke


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