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Rödermärker Konfitag

„Von Her(r)zen...“

Die Konfirmandenzeit – hier in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau jedenfalls – ist nicht mehr zu vergleichen mit der Vorbereitungszeit auf die Einsegnung vor 40, 50 oder noch mehr Jahren.

Zu jener Zeit wurden in knochentrockenen Unterrichtsstunden noch überwiegend Bibelstellen, Liedtexte und Gebete, so etwa Teile des kleinen Katechismus samt Auslegung konsequent auswendig gelernt. Ein, zwei Wochen vor der eigentlichen Konfirmation wurden sie in der tatsächlich so genannten Konfirmandenprüfung vor der versammelten Gemeinde abgefragt – davor hat mancher 13-, 14-Jährige damals gezittert.

Heute zittert niemand mehr. Konfirmandenprüfungen gibt’s - Gott sei Dank - nicht mehr. Und das gesamte Konfirmandenjahr steht unter der Devise, wie ich den Weg zum Glauben finden kann und das in einem sozialen Kontext mit meiner eigenen Lebensumwelt. Konfirmandenarbeit ist ein Tauglichmachen für das Leben – und da gehören ganz praktisch in Rödermark etwa auch Besuche bei der Flughafenseelsorge ebenso dazu wie im Bibelmuseum, aber auch das öffentliche Sammeln für die Lebensmittelverteilstellen wie den „Rödermärker Brotkorb“. Dazu zählen besonders auch die mehrtägigen Konfifahrten und die Konfitage, an denen Projekte angeboten werden, welche die jungen Menschen interessieren und mit denen sie sich angesprochen fühlen. Was wäre in dem Alter wohl spannender als Themen rund ums Herz und um die Liebe – so stand der Konfitag am vergangenen Samstag auch unter der Bibelstelle „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Und dass diese Konfitage in einem angenehmen Klima stattfinden, zeigen schon die Zahlen: für die Arbeit mit den derzeit 29 Konfirmandinnen und Konfirmanden (von denen einige erkrankt waren) meldeten sich 20 Betreuerinnen und Betreuer, überwiegend aus der Jugendarbeit, die gemeinsam mit den Gemeindepädagoginnen Mairine Luttrell und Elke Preising und mit Pfarrer Oliver Mattes die Gruppen betreuten. „Her(r)zlich willkommen“, also durchaus mit dem Blick auch auf den Herrn über oder neben uns, waren sie alle, und nach einem kurzen Einstieg in der Gustav-Adolf-Kirche gings in die gewünschten Workshops: Theater, Kreativ, Yoga (mit Susan Diehl), „Wünsche von Herzen“ und „Singen von Herzen“.  Zwischen den kommunikativen, kreativen oder entspannenden Phasen geht’s nach draußen vor die Kirche und wird – ebenso kreativ – gespielt.

Den Abschluss findet jeder Konfitag mit einem öffentlichen Gottesdienst, in dem alle Gruppen ihre Arbeit der letzten Stunden präsentieren und das alles  - wie der ganze Tag – von Livemusik mit Drums, Klavier, Querflöte und Gesang sehr schwungvoll begleitet wird. Mittagessen dazwischen? Nein, keine Nudeln mit Tomatensoße, sondern es wird Pizza bestellt. So ist Konfirmandenzeit heute durchaus attraktiv und bringt dank engagierten Teammitgliedern durchaus gute Früchte

Christine Ziesecke


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