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Fastenbrechen ist kein Schlemmermahl

Wer zehn Tage fastet, muss mit dem Essen ganz langsam anfangen.

Zehn Tage zwischen Kräutertee, Gemüsebrühe und Wasser, aber auch zwischen innerer Reinigung und Zeit und Muße zum Reflektieren über das eigene Leben hatten jene elf Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Konfessionen hinter sich, die am Samstag Abend das Fastenbrechen feierten. „Fasten für Gesunde“ wird seit vielen Jahren in Rödermark ökumenisch praktiziert, und wer daran teilnimmt, wird in diesen zehn Tagen von einem täglichen Austausch an Erfahrungen, von gemeinsamen Treffen und abendlichen Angeboten begleitet. Unter der Leitung von Carmen Brößler, Erika Neudert und Bärbel Dörsam von der Petrusgemeinde Urberach gab es an diesen Tagen eine Buchvorstellung, eine musikalische Klangreise, kreative gestalterische Abende, Andachtsangebote, ein Hineinschnuppern in Tai Chi und letztlich die Teilnahme am Abendspaziergang mit Pfarrer Oliver Mattes, der auch die Andacht rund ums Fastenbrechen am letzten Abend gestaltete, an einer langen üppig geschmückten Tischreihe direkt vor dem Petrusaltar. „Wie Engel wart ihr in dieser Zeit füreinander, habt euch zugehört und unterstützt“ – unter diesem Vergleich stand der erste Wiedereinstieg schrittweise zurück ins normale Leben – mit einem kleinen Becher rotem Traubensaft und einem kleinen Stück ungesäuertem Matzen. Erfahrungen wurden noch einmal ausgetauscht – niemand hatte diesmal aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen, alle Fastenden hatten gute Erfahrungen in diesen Tagen gemacht und genossen die Aussicht auf den ersten Apfel am kommenden Tag. Pfarrer Elmar Jung – seit vielen Jahren aktiver Teilnehmer – regte an, das beim Essen eingesparte Geld den zur Zeit besonders betroffenen Menschen in Indien zu spenden. Vorfreude herrscht bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon auf das geplante Nachtreffen der Gruppe im Mai.

Christine Ziesecke


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