Weltgebetstag 2018 aus Surinam
Ein Lob der Schöpfung und ein Versprechen, sie besser zu schützen
Selbstbewusst und stolz und dabei dennoch demütig – so zeigt sich die junge Frau auf dem Plakat, dass die Menschen in diesem Jahr zum gemeinsamen Feiern des Weltgebetstages nach Surinam einlud. Stolz und selbstbewusst, aber dennoch demütig zeigen sich die Frauen dieses kleinsten Landes in Südamerika vor allem gegenüber Gottes’ Schöpfung. Sie stellten sie in den Mittelpunkt der diesjährigen ökumenischen Feiern, und sie lobten jede einzelne Großartigkeit, nicht ohne dabei ihre eigenen Sorgen in ihrem Land zu offenbaren. Ihr Mittelpunkt ist jedoch die Bewahrung dieser Schöpfung, so machten es auch die Frauen der Vorbereitungsgruppen sowohl in Ober-Roden wie in Urberach bewusst, und sie forderten alle Menschen weltweit dazu auf, ihre oft eher schlampige Haltung dieser Schöpfung gegenüber mit dem Versprechen zu verändern, in Zukunft bewusster zu leben.'
Viel Beiwerk war im Vergleich zu anderen Jahren für die Gottesdienste nicht nötig. Sie waren thematisch so aktuell und weltweit gleich brisant, dass die Texte der Frauen aus Surinam für sich sprachen und nur durch Bilder untermalt wurden. Den rechten Schwung in die Gottesdienste brachten die Musiker: in der Galluskirche waren das neben den singenden Frauen der Vorbereitungsgruppe die Organisten Gerald Jäger und Bardo Suderleith. Alle bekannten wie auch die neuen mitreißenden Lieder aus Lateinamerika hatten den Tenor: Seht Gottes Schöpfung – sie ist sehr gut! Die Kollekte der beiden Gottesdienste in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche Ober-Roden und der katholischen Galluskirche in Urberach kommen auch in diesem Jahr wieder den Anliegen der Partnerorganisationen zugute, die sich für Frauen und Mädchen stark machen, so etwa mit der Anpassung an den Klimawandel auf den Philippinen etwa durch den Anbau ökologisch produzierter Lebensmittel - Themen, wie sie weltweit vordringlich sind.
Gut und lecker waren im Anschluss an die Gottesdienste auch die Büffets mit Speisen nach jenen Rezepten, die vom Komitee als typisch für Surinam und die Region empfohlen worden waren: die Töpfe mit der wunderbar duftenden Erdnusssuppe und mit Nasi Goreng etwa waren im Nu leer gegessen – vor allem nach diesem eher kühlen Abend in nicht gerade kuschelig warmen Kirchen eine besondere Freude. Auch die Kichererbsen-Vorspeise mit Chili und Kreuzkümmel oder die Rote-Bete-Salate lohnten das Verkosten, erst recht der das Essen abrundende Kokoskuchen. Im gemeinsamen Gespräch saßen noch viele Menschen im Gemeindezentrum St. Gallus wie auch im Gemeindehaus Ober-Roden beieinander und ließen die Gottesdienste noch einmal an sich vorbeiziehen.
Der nächste Weltgebetstag am ersten Freitag im März 2019 wird von Frauen aus Slowenien vorbereitet unter dem Titel: „Come – everything is ready“ oder auch „Kommet, denn es ist alles bereit!“
Christine Ziesecke