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Reformationskonzert des Posaunenchors Urberach gemeinsam mit „Rejoice“

Auch die Stille gehörte zum Konzert

Alljährlich ist die Zeit um das Reformationsfest in der Petruskirche Urberach geprägt vom Reformationskonzert des Posaunenchores der Gemeinde.

13 sowohl innerhalb ihrer Stimmen wie auch im gesamten Ensemble wunderbar harmonierende Musikerinnen und Musiker, die seit vielen Jahren von Michael Hitzel geleitet werden (obwohl er eigentlich wohl sehr gerne mitspielen würde); dazu waren teilweise drei „Neue“ und ganz junge Posaunenchor-Mitglieder dabei. Um die Zukunft ihres Posaunenchores muss sich die Gemeinde also keine großen Sorgen machen, was wiederum der guten Gemeinschaft im Chor zu verdanken ist.

Auch in diesem Jahr moderierte Christian Rabeling die dargebotenen Stücke mit kurzen informativen Worten aus der Sicht der Bläser oder lenkte den Blick auf einzelne Instrumente.

Dass Musik durchaus auch einmal Stille bedeuten kann, brachte Pfarrerin Sonja Mattes in das Konzert mit ein: angeregt durch ein frühes Konzert des Komponisten John Cage („4.33“) lud sie zur Stille mitten im Konzert ein – Stille als musikalischem Element, Stille als höchsten Musikgenuss, oder aber die Möglichkeit, sich selbst herunterzufahren und sich danach neu einlassen zu können auf das Gehörte. Zumindest für eine Minute und 33 Sekunden konnten die Zuhörer dies am eigenen Leib erfahren, ehe Michael Hitzel wieder seine Bläser in Schwung brachte und – nach dem Luther-geprägten letzten Jahr – diesmal Afrikanisches von „Siahamba“ bis zu „The Lion Sleeps Tonight“ ebenso wie moderne Balladen zu Gehör brachte.

Mit dabei war in diesem Jahr als gesanglicher Kontrapunkt der Rejoice-Chor mit zwölf Sängerinnen und drei Sängern, die sich aber absolut gegen die stimmliche weibliche Übermacht behaupten können. Die beiden Konzertpassagen, in denen Rejoice sang, teils mit und teils ohne Begleitung durch den Posaunenchor, waren tief beeindruckend wie auch die Solistinnen des Chores an diesem Abend, unter anderem die (Aushilfs-)Dirigentin Diana Schlapp mit ihrer bewegenden Soul-Stimme. Einfühlsame, berührende Lieder, die zu guter Letzt in „You Raise me up“ und „Let’s All Praise the Lord“  gemeinsam mit den Bläsern gipfelte. Es wäre jedoch kein Reformationskonzert in der Petruskirche gewesen, hätte nicht zu guter Letzt nach der Verabschiedung durch Pfarrerin Sonja Mattes und Pfarrer Oliver Mattes traditionell ein ruhiges Abendlied das Konzert abgerundet – in diesem Jahr gingen die Zuhörer in der gut besetzten Petruskirche mit den Klängen des Liedes „Abend wird es wieder“ mit dem leisen Text von Hoffmann von Fallersleben in den regnerischen Abend hinaus.

Christine Ziesecke


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