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Vikarin Annika Theophil

Abschied nach fast zwei Jahren in der Petrusgemeinde

Februar 2019 – Als unerfahrene Vikarin haben Sie mich vor knapp zwei Jahren in Rödermark aufgenommen, neugierig darauf, was mich hier erwartet, bereit zu neuen Erfahrungen und mit dem Wunsch viel zu lernen. Nach meinem Theologiestudium war dies nun die nächste Station auf dem Weg zur Pfarrerin.

Zwei neue Kleidungsstücke wurden hier Teil meines Alltags. Zum einen ist dies mein Talar, den ich mir am Anfang meiner Zeit hier ausgesucht habe. Klar, das schwarz von außen ist nicht wählbar, aber innen habe ich mir die Noten von „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ einsticken lassen. Der Talar begleitete mich in den ersten Gottesdiensten, die ich eigenständig vorbereitete und mit Ihnen feierte. Ebenso packte ich ihn in die Tasche für Beerdigungen, Taufen und auch eine Hochzeit, die ich gestalten durfte. Immer im Gepäck war er auch auf meinen Reisen nach Herborn, wo ich in vielen Wochen Unterricht und praktische Übungen absolvieren durfte unter der Aufsicht der Professoren, die uns als Vikar*innen ausbildeten.

Ein zweites Kleidungsstück kam in diesem Jahr sehr unerwartet dazu: Der Mund-Nasen-Schutz ist nun unser alltäglicher Begleiter. Die Coronakrise hat auch mein Vikariat ziemlich durcheinandergewürfelt. Die Schule, in der meine Prüfung hätte stattfinden sollen, war geschlossen, vieles im Gemeindeleben nicht mehr möglich. Zum einen habe ich dadurch Kirche und Gemeinde in einer sehr spannenden und bewegenden Zeit erlebt, in der neue Wege gesucht wurden. Zum anderen waren durch die Maßnahmen leider viele Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Gemeindefest, nicht durchführbar.

Fast zwei Jahre sind nun schon vergangen, und ich muss leider wieder Abschied nehmen. Im nächsten halben Jahr werde ich ein Praktikum absolvieren, das noch Teil des Vikariates ist. Dafür werde ich in Frankfurt im Zentrum Verkündigung unserer Landeskirche im Bereich Kirchenmusik Einblicke erleben und freue mich schon darauf. Vielleicht werden wir uns in dieser Zeit auch nochmal über den Weg laufen, denn ich werde für das halbe Jahr noch in Urberach wohnen bleiben. Mitte nächsten Jahres geht es dann für mich weiter zur ersten Pfarrstelle und ich bin schon sehr gespannt, wo das sein wird.

Es waren zwei bunte und vielseitige Jahre hier in den beiden Rödermärker Gemeinden und ich bin Ihnen allen sehr dankbar für die Zeit hier, für gute Gespräche, hilfreiche Rückmeldungen und viele lächelnde Gesichter, die mir entgegenschauten. Vieles werde ich in guter Erinnerung behalten und mitnehmen: Das Beisammensein beim Kaffee nach der Kirche, das Klettern im Hochseilgarten auf der Konfi-Fahrt, besondere Gottesdienste, wie den Erntedanktag an der Weidenkirche oder den ökumenischen Livestream Gottesdienst und vor allem viele wertvolle Begegnungen. Besonderen Dank möchte ich meinen beiden Lehrpfarrern Sonja und Oliver Mattes aussprechen, welche mich in dieser Zeit in allen Fragen und Sorgen unterstützt haben, große Vorbilder waren und mir viele gute Anregungen und Tipps mit auf den Weg gegeben haben.

Ich danke Gott, dass er meinen Weg hierher geführt hat und für die schöne Zeit, die ich hier verbringen durfte, für alle die Menschen, die ich getroffen habe und mich begleitet haben.

Ihnen wünsche ich nun alles Gute, bleiben Sie gesund und seien Sie gesegnet.

Ihre

Vikarin Annika Theophil


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