WeinWanderWochenende 2016
In der Stadt der "Bächle"
Es ist immer wieder spannend sich durch die Weine der Region zu schmecken und zu riechen. Aber so sehr viel Neues können wir ja wohl nicht mehr erfahren. Oder doch? Die Überraschung kam mit Andreas Vögele, Winzer vom Winzerhaus St. Georg. Nein, bei ihm ging es nicht nur um Weinsorten. Bei ihm stand Geschichtliches rund um den Wein im Mittelpunkt. Dazwischen schenkte er sechs verschiedene Weine ein. Eine Geschichtsstunde mit Weinprobe! Da waren Ohren, Augen, Nase und Geschmacksnerven wirklich gefordert. Und das Probieren selbst? Auch das will gelernt sein: Schauen-Schwenken-Schnuppern-Schlürfen -Schlucken. Ein ganz besonderer Abend! Wer hätte das gedacht?!
Am Samstag empfing uns ein wolkenloser Himmel. Von der Jugendherberge liefen wir bis zum Bahnhof Littenweiler und fuhren nach Ihringen. Es war schon recht warm als wir unsere Wanderung zum Lenzenberg antraten. Durch den Ort Ihringen ging es dann mal sehr steil, mal weniger, hinauf Richtung Lenzenberg. Es war ein abwechslungsreicher Weg, der zunächst durch Weinberge mit reifen Trauben führte. Das Thermometer kletterte immer höher und erreichte 32 Grad. Nun ja, Ihringen gilt ja auch als der wärmste Ort Deutschlands!! Alle erreichten etwas erschöpft die Gaststätte am Lenzenberg. Der Aufstieg war geschafft. Von hier hatte man einen wunderbaren Blick über die Weinberge ringsum. Gestärkt durch eine Brezel mit Butter und ein Getränk traten wir nach der Rast den Rückweg hinunter nach Ihringen an, von dort ging es weiter zum Weingut Sonnenhof.
Hier wurden wir von der Winzerin Sabine Mattmüller freundlich empfangen. Alle freuten sich auf die leckere Vesperplatte und auf sechs Weine, die die Winzerin kurz vorstellte und dazu mehrmals ein kleines Verslein einstreute. Nach einem Rundgang durch das Weingut brachte uns ein Bus zurück zur Jugendherberge. Ein geselliges Beisammensein nach dem Abendessen ließ den wunderschönen Tag ausklingen.
Am Sonntag nach dem Frühstück trafen wir uns zu einer Andacht, die Pfarrer Frithjof Decker vorbereitet hatte. Doris Huber begleitete uns mit der Gitarre. Die Liturgie nach Iona rüstete uns mit ihrer positiven Ausrichtung gut für den neuen Tag.
Zur anschließenden Stadtführung durch Freiburg trafen wir uns am Karlsplatz. Der Stadtführer Jörg Fröhlich erzählte sehr anschaulich und lebendig über die Besonderheiten der Stadt. Sehr schön ist die autofreie Altstadt. Neben vielen hübschen alten Häusern sind es die „Bächle“, die diesen Stadtteil in besonderer Weise prägen und eine ganz eigene Atmosphäre zaubern. Das Wasser wird von der Dreisam zugeführt und diente früher als Schutz gegen Feuer. Wir konnten unter anderem auch das besondere Straßenpflaster aus gebrochenen Rheinkieseln, die wunderschönen Bodenmosaike und das Münster mit seinem filigranen Turm (Strebewerk) bewundern. Außerdem erfuhren wir, dass Freiburg 30000 Studenten hat und es hier die erste weibliche Studentin Deutschlands gab.
Den Abschluss unseres Wochenendes bildete wie immer ein gemeinsames Essen. Die leckeren badischen Gerichte konnten wir auf dem Münsterplatz im Heilig Geist Stüble unter großen Sonnenschirmen genießen.
Vielen herzlichen Dank an Marlene und Hans Geppert, die uns wieder rundum so wunderbar umsorgt haben. Ich rufe Euch zu: Das war das 18. Weinwanderwochenende, mit Euch schaffen wir hoffentlich auf alle Fälle noch das 20. Danke für die schöne Zeit!!!
Angelika Archinal