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Hirtenweihnacht

„Herbei, o ihr Gläubigen...“

Zahllose Kerzen wiesen den Menschen in kleinsten Gruppen symbolisch ihre Plätze zu

Zahllose Kerzen wiesen den Menschen in kleinsten Gruppen symbolisch ihre Plätze zu

Seit Jahren freuen sich viele Rödermärker auf die beiden ökumenisch gefeierten Hirtenweihnachten in Waldacker und auf der Bulau als Ausklang ihrer Festtage. Im letzten Jahr entfielen sie und damit auch der oft damit verbundene Spaziergang in den Wald oder hinauf zum Freizeitgelände auf der Bulau. In diesem Jahr waren die Gläubigen und auch all jene, die es einfach als schöne Tradition empfinden, wieder eingeladen, ...

... sich die Geschichten der Hirten, der Engel und der Heiligen Familie anzuhören und auch zu sehen, was da passiert ist damals.

Den Weg zur Bulau hinauf hatten in diesem Jahr weder der Posaunenchor der Petrusgemeinde mit seinen drei Alphornbläsern gescheut noch die „ Hirten“, Pfarrer Oliver Mattes, Pastor Jens Bertram und Diakon Eberhard Utz. Auch viele Gäste fanden sich – nach der mehrfachen Registrierung – rund um die zahllosen Kerzen ein, die den Menschen symbolisch in kleinsten Gruppen ihre Plätze zuwiesen – Kerzen, die am Ende der Andacht auch den Weg zurück nach Hause zu erleichtern halfen.

Als vermeintlich verkrüppelte, verwilderte und unscheinbare Hirten lag bei den drei Seelsorgern das Thema des Ausgegrenztseins und der Ablehnung nahe. Doch wieso waren ausgerechnet ihnen, den Ausgegrenzten, die wohl nie wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden würden, die Engel erschienen? „Ihr Holzköpfe, habt ihr nicht zugehört?“ fragte sie einer von ihnen; „wenn es nichts mit uns zu tun hätte, wären die Engel nicht zu uns gekommen.“ Die Hirten waren sich schließlich einig, dass sich ihr Leben verändern würde, nachdem sie „Gott beim Handeln beobachten konnten“. Im Gegensatz zum geschlossenen Raum in Waldacker konnten die Gäste auf der Bulau die altbekannten Weihnachtslieder hinter ihren Masken mitsingen; und mit den Klängen der Alphörner – geblasen von Helmut Weckesser, Reinhard Stahn und Michael Hitzel wanderten sie schließlich im Kerzenschein wieder nach Hause. Nur der heiße Punsch blieb den Besuchern in diesem Jahr bei beiden Andachten verwehrt.

Christine Ziesecke


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