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Ökumenischer Reformationsgottesdienst

„Gott ist unsere Zuflucht, ein bewährter Helfer in aller Not“

Sieben Hauptamtliche aller Rödermärker Kirchen gemeinsam vor dem Altar

Sieben Hauptamtliche aller Rödermärker Kirchen gemeinsam vor dem Altar

Am 31. Oktober erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation und die Gründung der evangelischen Kirchen.

Am Tag vor Allerheiligen 1517 brachte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther seine 95 Thesen zu Ablass und Buße in Umlauf. Der Überlieferung nach soll er seine Ideen auch an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben, um eine akademische Diskussion auszulösen. Damit leitete Luther die Reformation der Kirche ein.

In Rödermark ist es schon seit Jahren beeindruckender Brauch, dass an diesem Tag, der eigentlich vor allem mit den evangelischen Christen verbunden ist, Pfarrer und kirchliche Mitarbeiter aller fünf Kirchengemeinden gemeinsam vor den Altar treten und damit ihre Verbundenheit auch über die verschiedenen Glaubensrichtungen hinaus bezeugen. Am Reformationstag 2022 waren dies der „Gastgeber“ Klaus Gaebler, Diakon Eberhard Utz und Gemeindereferentin Tanja Bechtloff für die Gemeinden St. Nazarius und St. Gallus, von der EV. Kirchengemeinde Ober-Roden Pfarrer Carsten Fleckenstein sowie von der Petrusgemeinde Pfarrer Oliver Mattes und Vikar Florian Wachter sowie Pastor Jens Bertram für die Freie evangelische Gemeinde Rödermark. Im Mittelpunkt des gemeinsamen Gottesdienstes in der Nazariuskirche stand der Zuspruch „Gott ist unsere Zuflucht, ein bewährter Helfer in aller Not.“ Begleitet wurde die Abendandacht von Michael Keck an der Orgel und vom Katholischen Kirchenchor St. Cäcilia aus Ober-Roden. Die Zuversicht schenkende Aussage der Predigt wie aller Gebete und Lieder: „Gott bringt uns Menschen über die Gemeinden und in den Gemeinden zusammen – darum habe ich keine Angst!“

Nach dem Gottesdienst erläuterte Prof. Dr. Wolfgang Beck, Pastoraltheologe und Homiletiker an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt, die verschiedenen Zukunftsaussichten für Kirche generell, verstärkt durch seine eigenen Vorstellungen. Beginnend mit der Kirchenentstehung und ihren Abgrenzungen – etwa die katholische Kirche mit dem Zentrum Kirche, die evangelische Kirche mit ihrem Schwerpunkt mehr bei der Gemeinde - spannte er den Bogen über beliebte Motive christlichen Glaubens bis hin zu Schilderungen aktueller Kontroversen. Seine Zukunftsvision: eine „universalistisch-gemeinwohlorientierte Kirche“, die nicht von oben nach unten oder von unten nach oben leitet, sondern unabhängig vom eigenen Nutzen den Mitgliedern freien Raum zur eigenen Entfaltung lässt – in ökumenischer Verbundenheit.

Nach dem sehr lebendigen und gut verständlichen Vortrag rundete eine offene Gesprächsrunde dieses Reformationsabend 2022 wohltuend ab.

Christine Ziesecke


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