Pilgertage in der Region
Auf den Spuren Martin Luthers
Der Lutherweg bildet die Route nach, die Martin Luther 1521 zum Reichstag nach Worms und dann von Worms zur Wartburg bei Eisenach zurücklegte. Im Vorjahr folgten wir bereits den Spuren Martin Luthers durch Frankfurt.
Diesmal ging es zunächst mit der Dreieichbahn und dem Bus bis nach Zeppelinheim. Von dort wanderten wir in Richtung Walldorf. Nach dem Motto Martin Luthers : „Wir sind immer auf dem Weg und müssen verlassen was wir kennen und haben und suchen, was wir noch nicht kennen und haben“, setzte Oliver Mattes unterwegs immer wieder Denkimpulse im Form kleiner Geschichten. So gingen wir teils im intensiven Austausch mit den anderen Mitpilgern oder auch mal in der Stille um Neues für uns zu suchen und den Eindrücken Raum zu geben.
Eine erste Pause beim Walldorfer Waldsee bot Gelegenheit das mitgebrachte Vesper auszupacken und uns zu stärken. Unser Weg führte uns dann durch Walldorf. Hier lernten wir, dass der Ort von den Walldensern gegründet wurde und zur größten deutschen Waldensergemeinde herangewachsen ist. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt erlaubte hier 1699 die Ansiedlung mehrerer hundert Glaubensflüchtlinge aus Roure und Méan im Pragelatal. Die Waldenser brachten die Kunst der Obstveredelung mit und bauten bereits früh auf den ihnen zugewiesenen 7,5 Hektar Getreide, Kartoffeln und Aprikosen an.
Dann setzten wir unsere Pilgerwanderung durch Wiesen und Wald und die landschaftlich schönste Strecke fort. Dabei bot sich auch immer wieder die Gelegenheit zwei Gästen, die über das Internet auf unsere Pilgerwanderung aufmerksam wurden, von unserem Gemeindeleben zu erzählen und Appetit auf mehr zu machen. Offensichtlich habe sie sich in unserer Runde wohl gefühlt, da wir sie am darauffolgenden Sonntag auch im Gottesdienst begrüßen durften.
Die letzte Etappe führte uns an der Startbahn West vorbei über Wiesen, wo wir neben einer größeren Zahl von Damwild auch mehrere Storchenpaare sehen konnten. Bevor wir unser Ziel Mönchbruch bei Mörfelden erreichten, schlossen wir noch mit dem Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ und dem gemeinsam gebeteten Vater unser die Pilgerwanderung ab.
Einige spürten am Ende der 13 km langen Strecke ihre Beine recht deutlich, wobei unsere über 80jährige Teilnehmerin noch bewundernswert frisch wirkte. Bevor wir in die beiden Gemeindebusse stiegen – Oliver Mattes hatte diese am Vortag bereits dort abgestellt – ließen wir die Pilgerwanderung in geselliger Runde im Biergarten ausklingen.
Ein schöner Tag mit vielen neuen Impulsen der uns Appetit gemacht hat, auf weitere Etappen auf dem Lutherweg. Ein herzlicher Dank an Oliver Mattes für seine fürsorgliche Organisation und die schönen Denkanstöße.
Doris Brenner