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Ökumenischer Gottesdienst zum Weltgebetstag

Regenbogen und Licht als Zeichen auf dem Weg der Hoffnung

An der Galluskirche erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Weltgebetstag wie an den beiden Stationen zuvor Musik der beiden Rödermärker  Posaunenchöre

An der Galluskirche erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Weltgebetstag wie an den beiden Stationen zuvor Musik der beiden Rödermärker Posaunenchöre

Ökumenisch und rödermarkweit wurde am traditionellen 1. Freitag im März der Weltgebetstag gefeiert. Frauen aus England, Wales und Nordirland hatten die Gebetsordnung vorbereitet – in diesem Jahr also Länder, die viele hiesige Bürger kennen und die Sorgen und Nöte der dortigen Frauen nachvollziehen oder auch überrascht zur Kenntnis nehmen können.

Vieles war neu an diesem ökumenischen Weltgebetstag 2022 in Rödermark; wer es wollte und schaffte, konnte erst den kurzen Weg der Hoffnung mitlaufen, ehe es in die Galluskirche zum Gottesdienst ging. Zum ersten rödermarkweit gemeinsamen Gottesdienst – das war wohl die weitgehendste Neuerung. Nach zahllosen Jahren getrennter Feiern hatte sich erstmalig ein gemeinsames Vorbereitungsteam getroffen, das anfangs seine gemeinsame Basis finden musste, aber tatsächlich am Freitag einen informativen, nachdenklichen und eindrucksvollen Gottesdienst gestaltet hat.

An der Petruskirche begann der „Zukunftsplan Hoffnung“, unter dem dieser Abend stand, mit Posaunenklängen und mit dem kräftigen Rot, der ersten Farben des Regenbogens der Hoffnung. Mit einem gelben Tuch, mit vielen frisch entzündeten Lichtern der Hoffnung und ebenfalls unter Bläserklängen gings hinter der Halle Urberach weiter, ehe vor der Galluskirche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Gottesdienstteam und von Musik erwartet wurden. Hier erwarteten weitere Kirchenbesucher jene rund 30 Menschen, die den Weg der Hoffnung mitgelaufen waren. Ruhig und besinnnlich, mit vielen Informationen, aber auch mit nachdenklichen Texten, aus der vorbereiteten Gebetsordnung zusammengefasst und mit vielen aktuell so wichtigen Gebeten ergänzt, vermittelte das ökumenische Frauenteam Eindrücke der Sorgen und Nöte der Frauen aus dem Vereinigten Königreich: die multiethnische, -kulturelle und –religiöse Gesellschaft auf der Insel, die Unterschiede in Sprache (wie es etwa ein walisisch gesprochenes Vater-Unser ausdrückte) und Kultur fordern sowohl ein Bewahren als auch gemeinsamen Fortschritt heraus. Der Zukunftsplan Hoffnung, wie er im Buch Jeremia als Verheißung Gottes angekündigt wird, ist nicht geradlinig. Die Frauen auch im Königreich haben viele Ängste – Armut, Hilflosigkeit, Alleinsein, Überforderung, dazu die Angst vor Gewalt etwa in der Partnerschaft, Ausgegrenztsein als Mensch mit Behinderungen – das sind Ängste, die man sicher nicht selbstverständlich mit dem englischen Raum verbindet. Drei Frauen erzählten stellvertretend für alle von ihren Sorgen. Über dem Gottesdienst lag die Vision einer Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können – als Teil des großen Zukunftsplans Hoffnung.

Der Flöten- und Gitarrenkreis der Petrusgemeinde umrahmte den Gottesdienst, der im kommenden Jahr voraussichtlich wieder in dieser ökumenischen und stadtweiten Gemeinsamkeit gefeiert werden wird – am 1. Freitag im März.

Christine Ziesecke


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