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WeinWanderWochenende 2017 in Koblenz

Genuss pur!

Genusswandern pur

Genusswandern pur

Ein wunderbares Wochenende liegt hinter uns. Marlene und Hans Geppert, wir danken Euch von Herzen für die sehr gelungene Planung, Gestaltung und Durchführung dieser Weinwanderung.

                                                                                          

Wetterbericht für Samstag, 9.September 2017 : Regnerisch, 18 Grad, Regenwahrscheinlichkeit 90 %. Wohl nicht so rosige Aussichten für unser Weinwanderwochenende. Aber von solchen Prognosen ließen wir uns nicht entmutigen. Und so starteten wir am Freitag Richtung Koblenz. Unser Quartier lag in diesem Jahr auf der Festung Ehrenbreitstein,  in sehr  exponierter Lage hoch über dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel am Deutschen Eck. Schon die Fahrt mit dem Schrägaufzug hinauf war besonders, wurde aber noch weit übertroffen von dem phantastischen Ausblick der sich uns von oben  jetzt bot. Das Deutsche Eck, Koblenz, Mosel und Rhein lagen uns zu Füßen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde auch gleich der erste Wein ausgeschenkt. Der Winzer M.Wagner kam zu uns herauf und  wir lauschten in geselliger Runde seinen Ausführungen über  die Lage seiner Weinberge, den Geschmack, die Aromen und erhaltene Auszeichnungen für besonders gut gelungene Weine. Ein guter Anfang war gemacht, denn „die Tröpfchen“ mundeten uns sehr.

Am Samstag brachte uns die Seilbahn hinunter nach Koblenz. Der Himmel war wolkenverhangen .Wir liefen durch die Stadt bis zum Busbahnhof und wurden dabei ab und zu von einem Regenschauer überrascht. Der Bus brachte uns nach Bisholder, den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Da wir schon auf einer gewissen Höhe starteten, war nach einem leichten Anstieg unser Weg durch die Weinberge erreicht. Dem Wetterbericht zum Trotz hatten sich die Wolken verzogen, die Sonne schien und wir wanderten auf dem Höhenweg , der sich durch die Weinberge schlängelte, immer mit wunderbarem Blick auf das Moseltal, hinunter  in das Städtchen Winningen zum Weingut  Kröber. Halt, natürlich gab es eine Rast!  Auf einem kleinen Aussichtspunkt, mitten im Weinberg überraschte uns unser Winzer  mit einem Secco, der „auf der Zunge tanzte“. Genusswandern pur!!

In Winningen angekommen, probierten wir dann in der hellen, gemütlichen  Weinstube sehr wohlschmeckende Weine, die alle aus der Steillage stammen. Hier können keine Maschinen eingesetzt werden, es ist alles Handarbeit!  Die schön angerichteten Vesperteller vervollständigten die Weinprobe in wunderbarer Weise. Ein Bus brachte uns dann zurück zu unserer Jugendherberge hoch über Koblenz. In fröhlicher Runde verabschiedeten wir uns von diesem schönen Tag.

Interessant war bei den Weinproben die sehr unterschiedliche Philosophie der einzelnen Winzer. Während bei Winzer Wagner Auszeichnungen wichtig sind, weil sie die Qualität seiner Weine hervorheben und seine Arbeit würdigen, sind für Winzer Kröber diese Plaketten unwichtig. Bei ihm sollen die Weine „das widerspiegeln woher sie kommen, die Böden“. So findet man hier auch Etiketten mit der Aufschrift „steinig“  oder  „vom Schiefer“.

Am Sonntag starteten wir nach dem Frühstück mit einer gemeinsamen Andacht in der Kapelle. Mit frohem Gesang, begleitet von Doris Huber an der Gitarre, und wohltuenden Worten von Fritjhof Decker stellten wir uns unter die Obhut Gottes.

Koblenz ist eine der ältesten Städte Deutschlands und so waren wir sehr gespannt mehr darüber zu erfahren. Wenn Lachen gesund ist, dann hatten wir bei dieser Stadtführung mit Michael Hörter eine wahre „Frischzellenkur“. Wissbegierig und humorvoll durchstreiften wir mit  ihm die Stadt und lauschten voller Freude seinen in unnachahmlicher Weise  interessanten, immer mit viel Witz  und einem Augenzwinkern erzählten Geschichten über die sehr bewegte Koblenzer Vergangenheit. Von der „Hopfenkaltschale“(Bier)  bis zu Merkels Raute, alles war vertreten. Wirklich ein Genuss!!!

Überall hier trifft man auf den  „Schängel“.  Als die Franzosen ab 1794 in Koblenz weilten, bekamen viele brave Koblenzer Mädchen ein  uneheliches Kind, dessen Vater Franzose war. Der am weitverbreitetste Name bei den Franzosen war Jean, den die Koblenzer „Schang“ aussprachen. So bezeichnete man diese Kinder in der Verkleinerungsform als „Schängel“. Heute ist „ Schängel“ ein Ehrenname für jeden, der in Koblenz geboren wird, egal ob Junge oder Mädchen. Der Schängelbrunnen ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Die Stadtführung endete an der Winninger Stube. Mit der wärmenden Sonne über uns konnten wir auf der Terrasse sitzend bei einem guten Essen das wunderbare Wochenende ausklingen lassen.

Es waren genussvolle Tage auf die wir zurückblicken und Gott danken, dass er immer bei uns war und wir  alle wieder wohlbehütet nach Hause gekommen sind.

Angelika Archinal


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